Für eine mikroskopische Wurzelkanalbehandlung werden in der Regel drei Termine benötigt. Nach einer ersten, eingehenden Untersuchung, eventuell bestehende Schmerzen sofort beseitigt. Im Anschluss bleibt genug Zeit für eine ausführliche Beratung und Beantwortung Ihrer Fragen. An den beiden Folgeterminen wird die eigentliche Wurzelkanalbehandlung durchgeführt.
Zunächst wird der Zahn von unserem Zahnärzteteam geöffnet und das Pulpagewebe entfernt. Für eine erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung ist es bedeutsam, alle existierenden Kanäle eines Zahnes zu finden, um dort die Bakterien entfernen zu können. Eine optische Vergrößerung wie eine Lupenbrille oder ein Mikroskop können bei der Suche hilfreich sein.
Zusätzlich zur traditionellen Röntgenaufnahme bieten moderne, computergestützte elektronische Verfahren zur Bestimmung der Wurzelkanallänge einen Grad an Präzision, der mit Röntgen allein nicht erreichen ist.
Die Wurzelkanäle werden mit feinsten Handinstrumenten oder sehr flexiblen, rotierenden Instrumenten aus einer Nickel-Titan-Legierung gereinigt. Die hohe Flexibilität der Nickel-Titan-Instrumente ermöglicht die Behandlung komplizierter und stark gekrümmter Wurzelkanäle. Dieses moderne Aufbereitungsverfahren ermöglicht Behandlungsergebnisse von einer Qualität, wie sie vor wenigen Jahren nicht denkbar waren. Die endodontische Behandlung, die zu den schwierigsten der Zahnmedizin gehört, wird durch diese Instrumente einfacher, sicherer und vorhersagbarer.
Während und nach der Kanalaufbereitung werden die Wurzelkanäle mit antibakteriellen Spülflüsssigkeiten gründlich gereinigt und desinfiziert, um die infektionsauslösenden Bakterien zu eliminieren.
Zum Füllen der Kanäle wird Guttapercha, ein elastisches Naturmaterial, in Kombination mit einem Kleber verwendet. In den Wurzelkanal eingebracht passt es sich der Kanalanatomie an und füllt ihn aus. Wichtig ist, dass der Kanal dicht und wandständig gefüllt ist, um ein Wachstum von Bakterien und damit eine Reinfektion zu vermeiden.
Bei gesetzlich versicherten Patienten erstattet die Krankenkasse zahnärztliche Behandlungen, die medizinisch notwendig (wirtschaftlich und ausreichend) sind. Dazu gehört grundsätzlich auch eine Wurzelbehandlung – aber nur in einem beschränkten Umfang. Die exzellenten und hochwertigen Behandlungsmethoden steigern die Qualität der Behandlung, erfordern aber zusätzlich kostenintensive Instrumente und Geräte, für die die gesetzliche Krankenkasse nicht aufkommt. Die Qualität der Wurzelbehandlung hingegen ist entscheidend für die langfristige Erhaltung des Zahnes. Wenn Sie nach den modernsten Methoden behandelt werden möchten, ist es unumgänglich, dass einige Leistungen privat bezahlt werden müssen. Wir informieren Sie darüber und treffen mit Ihnen eine Vereinbarung über Zusatzleistungen.
Darunter fallen unter bestimmten Voraussetzungen z. B. folgende Leistungen:
Was passiert anschließend mit meinem Zahn?
Da viele wurzelbehandelte Zähne einem höheren Risiko unterliegen bei starker Belastung zu brechen, ist die Versorgung des Zahnes mit einer Krone oder Teilkrone sinnvoll. Dies gilt insbesondere für Zähne, die nur eine geringe Restzahnsubstanz auf-weisen. In solchen Fällen kann auch ein Aufbau mittels eines Wurzelstiftes empfehlenswert sein.
Welche Alternativen gibt es zur endodontischen Behandlung?
Die Alternative zur Wurzelkanalbehandlung ist die Entfernung des Zahnes. Um den Zahn zu ersetzen, müssen ein Implantat, eine Brücke oder eine Prothese eingegliedert werden. Ein Zahnersatz, egal wie modern und leistungsstark er ist, kann einen eigenen Zahn nie gleichwertig ersetzen und sollte daher erst zur Anwendung kommen, wenn alle Möglichkeiten des endodontischen Zahnerhaltes ausgeschöpft sind.